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Braue­rei­his­to­rie

Historie 

Von Wirt­häu­sern, Brau­häu­sern und Markt­ge­rech­tig­kei­ten in der Herr­schaft Thüngen

Seit dem spä­ten Mit­tel­al­ter gab es in der gesam­ten Herr­schaft Thün­gen Wirts­häu­ser, die auf Grund der ein­zel­nen Rech­te der Fami­lie der Reichs­frei­her­ren von Thün­gen wie Bannwein‑, Schenk‑, Bier­wirt­schafts- und vor allem der Markt­ge­rech­tig­keit par­al­lel zum Wachs­tum der jewei­li­gen Ort­schaft mit zuneh­men­dem wirt­schaft­li­chen Erfolg betrie­ben wurden.
Ins­ge­samt kön­nen im 15./16./17. Jhd. in 34 Ort­schaf­ten „Schen­ken“ bzw. „Wirt­häu­ser“ nach­ge­wie­sen wer­den. In der Stadt Thün­gen und den drei Markt­fle­cken Zeit­l­ofs, Büchold und Burg­sinn waren mit der Abhal­tung der Markt­ta­ge die jeweils bestehen­den „Schen­ken“ direkt ein­ge­bun­den und hat­ten das aus­schließ­li­che Schank­recht. Wein und Bier wur­den durch die in das Wirts­haus inte­grier­te „Kel­ter- bzw. Brau­ab­tei­lung“ selbst erzeugt und aus­ge­schenkt. Heu­te redet man von „Hecken­wirt­schaft“ bzw. „Gast­haus­braue­rei“. Für den „Salzburg/Neuhaus“- Besitz­an­teil an der Saa­le lässt sich für Juli­us Albrecht von Thün­gen erst­mals 1624 ein „Brau­haus“ und ein „Schüt­zen­haus“ nach­wei­sen, für Zeit­l­ofs wird am 24.06.1687 ein „Brau­haus“ und ein „Kel­ter­haus“ als Eigen­tum des Feld­mar­schalls Hans­karl von Thün­gen erwähnt.

1697 Grün­dungs­jahr der Burg­braue­rei Her­zog von Franken 

1697 ist das eigent­li­che Grün­dungs­jahr der Brau­stät­te aus der die heu­ti­ge  „Burg­braue­rei Her­zog von Fran­ken“ 1998 her­vor­ge­gan­gen ist. Damit ist die Thün­ge­ner Braue­rei eine der ältes­ten, noch bestehen­den Braue­rei­en in ganz Bay­ern. Sie wur­de von Adam Her­mann Hein­rich von Thün­gen (1622–1723) gegrün­det. Er war Rit­ter­rat, Geheim­rat und Rent­kam­mer­prä­si­dent bei Her­zog Eber­hard Lud­wig von Würt­tem­berg. Nach dem 30 jäh­ri­gen Krieg zeig­te er bemer­kens­wer­ten Ein­satz für den Wie­der­auf­bau der Herr­schaft Thün­gen. Für die spä­te­ren Grün­der der Wei­ßen­ba­cher Braue­rei (1826), der Schloss­braue­rei Thün­gen (1846) und der Braue­rei Rup­bo­den (1894) war Adam Her­mann Hein­rich von Thün­gen sicher ein leuch­ten­des Vorbild.In die­ser Zeit sind auch die „Schloss­stu­ben“ im „Burg­s­in­ner Schloss“ ent­stan­den, wie ein ange­brach­tes Wap­pen bezeugt.

Bis 1732 wird der „Grü­ne Baum“ nun durch­ge­hend bewirt­schaf­tet und nach Adam Her­mann Hein­richs Tod ist es vor allem der Rit­ter­haupt­mann Phil­ip Chris­toph Diet­rich, der die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung in der gan­zen Herr­schaft Thün­gen vor­an­bringt. In Thün­gen selbst baut und wirkt er am nach­hal­tigs­ten (ab 1741: Gar­ten­haus mit Ter­ras­sen, Neu­bau, See­müh­le, Aus­bau des Burg­schlos­ses u.v.a.)

1732–1760 ent­steht aus dem „Grü­nem Baum“ (1545–1732) das Wirt­haus „Wei­ßes Roß“ in Thüngen.
1760 Erbau­ung des Gast­hau­ses „Schwar­zen Adler“ durch den Rit­ter­haupt­mann Phil­ip Chris­toph Diet­rich Reich­frei­herr von Thüngen.

25.01.1912 brann­te das alte Sud­haus der Braue­rei im Dach­ge­schoss aus. Dem tat­kräf­ti­gen und sofor­ti­gem Ein­satz der Thün­ge­ner Feu­er­wehr am Brand­ort ist es zu ver­dan­ken, dass nicht mehr Scha­den entstand.

Jahr­hun­der­te alte Brauereitradition 

Neu­grün­dung Burg­braue­rei Her­zog von Franken

Am 01.07.1998 NEUGRÜNDUNG DER BURGBRAUEREI HERZOG VON FRANKEN durch Hans­karl Frei­herr von Thüngen

Wap­pen­stein von 1545 am Wirts­haus „Zum Grü­nen Baum“ dem heu­ti­gen Gutshaus

Stadt und Markt­rech­te für Thüngen

1465 ver­leiht Kai­ser Fried­rich dem Reuß von Thün­gen (Reichs- und Stadt­schult­heiß von Frankfurt/Main) das Stadt­recht für Thün­gen und

1489 das Markt­recht. Damit ist davon aus­zu­ge­hen, dass spä­tes­tens ab 1489, wahr­schein­lich aber schon frü­her, ein Wirt­haus im Zen­trum des Ortes bestand, das für die Geträn­ke­be­lie­fe­rung an den Markt­ta­gen sorg­te. Nach der Zer­stö­rung durch den Bau­ern­krieg (1525) wird der Alt­ort wie­der aufgebaut.

Das Wirt­haus „Grü­ner Baum“ als „Gast­haus­braue­rei“ in Thüngen

1536/1545 erbaut der Würz­bur­ger Dom­herr und Probst zu St. Burk­hard, Andre­as von Thün­gen, sei­ne „Neue Keme­na­te“ – das heu­ti­ge „Burg­s­in­ner Schloss“ am Ban­gerts­tor. Gleich­zei­tig wer­den Wirt­schafts­ge­bäu­de in direk­ter Nähe errich­tet, nament­lich ein Wirts­haus „Zum Grü­nen Baum“. Ein Wap­pen­stein von 1545 ist am heu­ti­gen Guts­haus damals ange­bracht wor­den. Auf dem Ban­gerts wur­den die Markt­ta­ge und das Kirch­weih­fest abge­hal­ten. Die Bezeich­nung „Ban­gerts“ bezieht sich auf den Mar­schall des Her­zog­tums Fran­ken, Pan­kraz von Thün­gen, der die­sen Platz wohl ange­legt hat. Ihm gehör­te der „Alte Stock“ – das ältes­te Thün­ge­ner Schloss (erst­mals 997), in dem sich auch eine Inschrift mit sei­nem Namen und Todes­jahr befin­det (1550).

1670/1687 ff. wird durch die neue tat­kräf­ti­ge Gene­ra­ti­on der Fami­lie Thün­gen wie­der an die alte Wirt­schafts­tra­di­ti­on ange­knüpft, wie die Erwäh­nung von 1687 des Brau­hau­ses und Kel­ter­hau­ses in Zeit­l­ofs zeigt. Auch in Thün­gen wird der „Grü­ne Baum“ völ­lig neu her­ge­rich­tet. Auf Grund der bes­se­ren Brau­tech­nik und des geho­be­nen Umsat­zes wird es nun aber nötig, die Gast­haus­braue­rei aus­zu­bau­en. Um dies zu errei­chen, wer­den die Brau­an­la­gen des „Grü­nen Baum“, wie der Pacht­brief vom 1. Febru­ar 1697 beweist, mit der Errich­tung eines Brau­häus­leins erweitert.

Adam Her­mann Hein­rich v. Thün­gen — Grün­der der Brauerei

1846 Grün­dung der Schloss­braue­rei Thüngen 

Hans­karl VI von Thün­gen grün­de­te 1846 die Schloss­braue­rei Thün­gen. Im Jah­re 1870 betrug der Absatz 9000 Hec­to­li­ter. Der Hand­be­trieb reich­te nicht mehr aus, es wur­de 1871 eine Maisch­ma­schi­ne mit Göpel­be­trieb ein­ge­rich­tet, dem 1878 eine Dampf­ma­schi­ne sowie die Erbau­ung einer neu­en Dar­re und Mäl­ze­rei folg­te. 1883 stieg der Absatz auf 16000 Hectoliter.
In den Jah­ren bis zum 1. Welt­krieg war die Ent­wick­lung der Schloss­braue­rei von einem ste­ti­gen Wachs­tum gekenn­zeich­net. Es wur­den ca. 35000 hl Bier gebraut. Die Kriegs­jah­re brach­ten einen tie­fen Ein­bruch. Nur zögernd erhol­te sich der Betrieb. Bei Beginn des 2. Welt­krie­ges blüh­te die Braue­rei wie­der und die neu­en LKWs fuh­ren schon lan­ge das fri­sche Thün­ge­ner Bier zu den Kun­den. Nach den schwie­ri­gen Jah­ren des 2. Welt­kriegs lag die Braue­rei rest­los am Boden. Es wur­den gera­de noch 2000 hl Bier erzeugt. Ab 1948 brach­ten Dietz Frei­herr von Thün­gen und sein fähi­ger Domä­nen­di­rek­tor Fied­rich Neu­mey­er mit geziel­tem Ein­satz und Inves­ti­tio­nen die Braue­rei wie­der in Schwung (Fla­schen­fül­le­rei 1957, Sud­haus 1963).
Von 1973 – 1981 manag­te Wolf Hart­mann Frei­herr von Thün­gen und ab 1977 gemein­sam mit sei­nem Sohn Hans­karl Frei­herr von Thün­gen die Schloss­braue­rei Thüngen.
Von 1982–1991 über­nahm Hans­karl Frei­herr von Thün­gen allei­ne die Lei­tung mit zahl­rei­chen Bier­fes­ten, Schloss­se­re­na­den, der Bier­wo­che mit land­wirt­schaft­li­cher Podi­ums­dis­kus­si­on und der Welt­pre­mie­re der Bierkönigin.
Die pri­va­te Schloss­braue­rei Thün­gen stell­te schon 1988 den natur­trü­ben Burg­trunk Her­zog von Fran­ken für die 1200-Jahr-Fei­er des Mark­tes Thün­gen her.

Die Beleg­schaft der Schloss­braue­rei Thün­gen im Jah­re 1890

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